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Within Temptation: Bleed Out (Review)

Artist:

Within Temptation

Within Temptation: Bleed Out
Album:

Bleed Out

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Alternative- und Symphonic-Metal

Label: Force Music Recordings
Spieldauer: 47:27
Erschienen: 20.10.2023
Website: [Link]

Wie diverse Vorabsingles bereits erahnen ließen, ist auch „Bleed Out“ keine Rückkehr zum grazilen Symphonic- und Gothic-Metal aus „Mother Earth“-Tagen. Stattdessen untermauern WITHIN TEMPTATION mit dem neuen Werk ihren Status als scharfsinnige Dramatiker, denen der gesellschaftliche Zeitgeist nicht egal ist.

Dabei ist das mittlerweile achte Langeisen der Niederländer ein Werk voller Dynamik, das musikalisch wenig Raum für Kritik lässt. Denn zweifellos ist Sharon Den Adel eine fantastische Sängerin und ihre Mitmusiker müssen auch kaum mehr beweisen, dass sie in der Lage sind, klangliches Drama auf der Höhe der Zeit abzuliefern.

Was „Bleed Out“ aber durchaus streitbar macht, ist die offensiv politische Ausrichtung der Texte, gerade wenn man sich die vorab ausgekoppelten Singles nochmal vor Augen führt. Denn egal ob Texte wie „Wireless“ als offensichtliche Pro-Ukraine Positionierung daherkommen, oder ob im Titeltrack die Lage um die Freiheit der Frauen im Iran thematisiert wird: Diese Themen werden letztendlich aus 'westlicher' Perspektive betrachtet, bzw. beruhen zu einem Großteil auf Informationen aus Drittquellen und Medienberichten (wie es um die Glaubwürdigkeit der sog. Massenmedien bestellt ist, sollte spätestens seit Corona zumindest hinterfragt werden).

Natürlich ist es legitim, als Künstler das aktuelle Zeitgeschehen aufzugreifen und es auch zu kritisieren. Allerdings besteht dadurch eben auch die Gefahr, in undurchsichtigen Sachverhalten vorschnell Partei für eine wie auch immer geartete Seite zu ergreifen, was dem Kern von Kunst allgemein und Musik im speziellen diametral widerspricht. Denn beides sind Ausdrucksformen persönlicher Empfindungen und sollten im besten Fall eher verbinden statt zu spalten.

In diesem Zusammenhang wirkt es beinahe ironisch, dass „Cyanide Love“ u.a. das 'Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen'-Prinzip aufgreift. Andere Themen wie z.B. die subtile Anklage auf die Unterhaltungsindustrie, die als schmissige Komposition den vielsagenden Titel „Entertain You“ trägt, werden mit einer gehörigen Portion Trotz vorgetragen. Woraus in besagtem Fall ein griffiger Ohrwurm entsteht.

Und obwohl die Texte eine wesentliche Rolle auf „Bleed Out“ einnehmen: Losgelöst von den Themen, muss konstatiert werden, dass WITHIN TEMPTATION hier ein raffiniertes Album an der Schnittstelle von modernem Rock, Symphonic Metal und groß angelegter Inszenierung gelungen ist. Das beginnt beim drängenden Opener „We Go To War“, der die grundlegende Ausrichtung des Albums passend vorweg nimmt, findet in „Worth Dying For“ die Kurve zurück zu symphonischem Drama, ehe „Cyanide Love“ kurze Zeit später mit einer leicht mysteriösen Aura liebäugelt (was das erwähnte Prinzip der „Drei Affen“ passend untermauert).

Und wie immer bei WITHIN TEMPTATION ist zu honorieren, dass Sharon den Adel eines charismatisches Goldkelchen besitzt. Daher ist es auch nicht zuletzt ihr Verdienst, dass „Bleed Out“ durchaus emotionsgeladen ist, aber den Sinn für Drama und Pomp nicht komplett außer Acht lässt. Womit dieses Album unterm Strich auch runder und musikalisch ausgeglichener wirkt als sein direkter Vorgänger.

FAZIT: Auch wenn „Bleed Out“ in vielen Themenpunkten der Texte sicher für Diskussionsstoff sorgen dürfte, haben WITHIN TEMPTATION aus musikalischer Sicht alles richtig gemacht und ein spannendes Werk zwischen modernem Sound und symphonischer Tradition abgeliefert. Damit stellen sich die Niederländer erneut als charismatische Genre-Weiterdenker vor.

Dominik Maier (Info) (Review 2677x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • We Go To War
  • Bleed Out
  • Wireless
  • Worth Dying For
  • Ritual
  • Cyanide Love
  • The Purge
  • Don’t Pray For Me
  • Shed My Skin (feat. Annisokay)
  • Unbroken
  • Entertain You

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 28.10.2023

Die Glaubwürdigkeit der Standardmassenmedien war immer ein Thema, wurde durch Corona jedoch potenziert.
Nicht jeder hat die Zeit und Möglichkeit alle für ihn relevanten Informationen gegenzuchecken.
Tim
gepostet am: 28.10.2023

Und wo checkt man die am besten? In den Schwurblergruppen der sozialen Medien? Vielleicht sollten Aluhutträger hier keine Rezensionen verfassen.
Tim
gepostet am: 28.10.2023

Ach, und vielleicht korrigiert ihr auch mal den Namen der Band? Wirkt nicht sehr seriös . . .
hendrik
gepostet am: 28.10.2023

@ Tim: Na da hat die Indoktrination aber funktioniert... Nicht offiziell verordnete Wahrheit = "Geschwurbel". Allein der Gebrauch dieses Propaganda-Begriffs spricht Bände über die tragische Effektivität des Framings Andersdenkender. Ich empfehle als Einstieg in den Ausstieg aus der Matrix die Nachdenkseiten - du ahnst schon, das finden diene Qualitätsmedien ganz furchtbar geschwurbelt, obwohl sich derzeit zum Beispiel anhand von deren Abgesandten in der Bundespressekonferenz zeigt, wer Journalist ist und wer nur Hofberichterstatter. Würden sowas mehr Leute lesen, gäbe es keine derart tumbe Parteinahme für die eine oder andere Seite in Konflikten wie dem in der Ukraine. Sie sind alle Psychopathen, sie haben alle soviel Dreck am Stecken, dass es für hundert Jahre Knast reicht, es gibt wahrlich keinen Grund, sich mit irgendwem mit Macht gemein zu machen.

@ Dominik: Danke für deinen Mut, das anzusprechen.
Tim
gepostet am: 28.10.2023

Wie kann man denn im Beispiel der Ukraine für eine andere Seite sein als für die des zu Unrecht und brutal Angegriffenen? Ich bin hier echt entsetzt! Vollkommen egal, aus welcher Quelle du dich informierst, da sterben Menschen, weil der irre Putin einen Krieg angefangen hat. Wenn du so etwas rechtfertigst (womit auch immer), hast du in meinen Augen jegliche Legitimität verloren und stellst dich auf eine Stufe mit Nazis, Holokaust-Leugnern und anderem Gesocks.
Ich frage mich immer, wie die angeblich so All- und Besserwissenden, die nicht den "offiziellen und gleichgeschalteten" Medien folgen, sondern ihre Erkenntnisse aus angeblich so viel besser informierten Quellen beziehen, ihren Wissensvorsprung rechtfertigen. Mal auf die Idee gekommen, dass ihr die Manipulierten und Indoktrinierten seid? Ihr bewegt euch doch viel eher in eurer Meinungsblase. Fakten und Beweise, die nicht eurer Denkweise und Meinung entsprechen, werden pauschal als (vom wem auch immer) zentral gesteuert und gelenkt abgewunken.

@Dominik
Du schreibst: "Allerdings besteht dadurch eben auch die Gefahr, in undurchsichtigen Sachverhalten vorschnell Partei für eine wie auch immer geartete Seite zu ergreifen, was dem Kern von Kunst allgemein und Musik im speziellen diametral widerspricht. Denn beides sind Ausdrucksformen persönlicher Empfindungen und sollten im besten Fall eher verbinden statt zu spalten."
Um Gottes Willen, NEIN! Kunst im Allgemeinen und Musik im Speziellen MUSS Unrecht ansprechen und anprangern.

Und an alle euch Corona-Leugner: Ich freue mich wirklich für euch, dass ihr durch diese schreckliche Krankheit keinen Angehörigen oder Freund verloren habt und ich wünsche euch auch, niemals in diese Lage zu geraten. Leider hatten nicht alle dieses Glück und euer Gelaber über Glaubwürdigkeit der Berichterstattung über und der Maßnahmen gegen Corona ist ein Schlag ins Gesicht aller, die nicht dieses Glück hatten.
hendrik
gepostet am: 28.10.2023

@ Tim: Nix für Ungut, jedem seine Meinung, aber eine inhaltliche Auseinandersetzung setze ich jetzt nicht fort. Erstens hätte ich diesen Ort vielleicht nicht nutzen sollen, um das loszutreten, weil man in einer Kommentrspalte nicht erschöpfned diskutieren kann. Mein Fehler. Andererseits ist der Versuch auch ganz klar zwecklos. Allein die Schublade "Holocaustleugner/Nazi" aufzuamchen dokumentiert, was ich meine: Es entbehrt jeden Zusammenhangs mit dem Thema, von gedanklicher Eigenleistung ganz zu schweigen...
Tim
gepostet am: 28.10.2023

Meinung hin oder her, das geht einfach zu weit:
"... oder ob im Titeltrack die Lage um die Freiheit der Frauen im Iran thematisiert wird: Diese Themen werden letztendlich aus 'westlicher' Perspektive betrachtet..."
Und dann sowas:
https://www.n-tv.de/politik/16-jaehrige-Iranerin-erliegt-ihren-Hirnverletzungen-article24494982.html

Sind natürlich wieder nur Berichte in Massenmedien (gehört ntv dazu, oder nicht, sind die böse, oder gut?). Wenn es aber die westliche Betrachtungsweise ist, dies zu verurteilen und davon betroffen zu sein, dann verstehe ich nicht, wie man das anders betrachten kann, dann bin ich gerne und aus ganzem Herzen westlich. Wie kann man dabei anderer Meinung sein? Oder wird hier auf dieser Seite ganz offen die Unterdrückung von Frauen gutgeheißen?
Thoralf Koß - Chef der Seite
gepostet am: 31.10.2023

@Tim
Könntest du bitte deine Meinung unserer musikalischen und persönlichen sowie gesellschaftlichen Meinungsfreiheit als Musikreviews.de-Redakteure gegenüber und deine Intoleranz woanders ausleben?
Wir haben dich ja verstanden: Die Musik interessiert eigentlich nicht so, nur dass einer meiner Redakteure und dessen Einstellung zur Musik und den Themen dieses Albums dir nicht passt. Das haben wir jetzt alles verstanden und keinen Bock mehr darauf, uns weiter auf deine Bekehrungen und Beleidigungen einzulassen, die nur noch lächerlich auf uns wirken: Schwurbler, Aluhut-Träger, Frauenunterdrücker. Wenn du uns so siehst - bittesehr. Dafür gibt's eine einfache Lösung. Es steht dir frei, ob du hier weiterhin liest und kommentierst oder es einfach sein lässt. Das 'Oder' wäre uns in deinem Falle eindeutig lieber!
Friede sei mit dir!
La
gepostet am: 04.01.2024

@Tim, stimme dir vollkommen zu! Es freut mich, dass es immer noch vernünftige Menschen gibt
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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